nucleus-magazin

Samstag, 16. Februar 2013

oder das Heranschreiben an eine sensible Zone.

Ich habe in dieser Woche überlegt, wie ich an den Artikel über mein Verhältnis zur jüdischen Lebenswelt herangehen könnte, sollte, müsste; wie es gehen könnte, scheinbar Unmögliches zu schaffen - einen Artikel über meine, ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke zu schreiben, dabei aber weder andere, noch mich selbst an Leser auszuliefern, die Ungutes im Sinn haben.

Es gibt in der Welt der Worte und Gesten allerhand misslungene Annäherungen in dieser Sache, es ist ein äußerst schwieriges Feld zur Wortfindung, einer Wortfindung, die nicht nur dem eigenen Gedanken entspricht, sondern die den vielen Ebenen Rechnung trägt, die diese Thematik umgeben und durchziehen.

Alles Bedingungen, die eigentlich einem Schreiben entgegenstehen. Und doch. Ich will es an dieser Stelle wagen und beginnen.

Mit jüdischem Humor.

Moshe schreibt Zahlen auf einen Lottoschein. Sinniert einen Augenblick und beginnt dann, Gott um Beistand anzuflehen:

"Bitte Gott, lass mich gewinnen, bitte!"

Am nächsten Tag wendet sich Moshe wieder an Gott:

"Bitte Gott, lass mich doch auch einmal gewinnen, ich bin Dir doch ein treuer Diener!"

Mit Tränen in den Augen wendet sich Moshe am darauffolgenden Tag an Gott:

"Lass mich doch bitte, bitte gewinnen, ich werde auch nie wieder sündigen!"

Da ertönt plötzlich die Stimme Gottes:

"Dann gib mir doch endlich mal eine Chance und gib den Schein ab!!!"

und noch einer:


Es regnet seit Wochen.
Ringsherum steigen die Fluten und Moshe flüchtet auf das Dach seines Hauses.

Er beginnt zu Gott zu beten:

"Gott, ich flehe Dich an, errette mich, Du weißt, ich habe mich immer an die 10 Gebote gehalten, so rette mich doch!"

Gott antwortet ihm, dass er ihn retten wolle.

Kurze Zeit später, das Wasser steigt noch immer, kommt ein Rettungsboot der Feuerwehr vorbei und sieht Moshe auf dem Dach sitzen. 'Hej, Moshe, komm runter, wir haben noch einen Platz im Boot.'

Moshe weigert sich: "Nein, Gott hat gesagt, er wird mich retten."

Die Feuerwehrleute fahren nach kurzer Bedenkzeit weiter.

Moshe schaut ängstlich auf den steigenden Wasserpegel und in den Himmel.

Da kommt ein Amphibienfahrzeug vorbei. "Steigen Sie ein!", rufen sie Moshe zu, aber Moshe schüttelt den Kopf: "Nein, Gott wird kommen und mich retten."

Das Fahrzeug fährt weiter und Moshe wird panisch, denn das Wasser umspielt bereits seine Füße.

Da kommt ein Hubschrauber angeflogen, ein Mann seilt sich zu Moshe ab und will ihn packen, Moshe aber weigert sich mit Händen und Füßen:

"Nein, Gott wird persönlich vorbeikommen und mich retten!"

Unverrichteter Dinge zieht der Hubschrauber wieder ab und Moshe steht das Wasser bis zum Hals.

Da ruft er zu Gott: "Du wolltest mich doch retten! Wo bist Du denn???!!!!"

Gott antwortet ihm: "Moshe, ich habe Dir drei Retter ausgesandt und Du hast sie alle weggeschickt. Nun kann ich Dir auch nicht mehr helfen."

Moshe wird von einer Welle erfasst und ertrinkt.


Fortsetzung folgt.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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