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Manchmal muss erst jemand Weitgereistes kommen, um an erstaunliche Plätze zu führen, die quasi vor der Haustür liegen. Wie neulich, als wir mit unserem Besuch auf Ruhrburgentour mal eben in die Stiepeler Dorfkirche hineinschauten und dort plötzlich auf rund 1000jährige Fresken stießen.

Eine engagierte ältere Dame schilderte uns die Motive und gab auf Rückfrage an, dass man diese sehr wohl fotografieren dürfe, dies unterscheide sich von so vielen Kirchen und sie verstünde nicht, warum dies so sei. Erstaunlich fand ich vor allem, dass man direkt an sie herantreten, sie letztendlich anfassen könnte, vom Atmen ganz zu schweigen.

In gebührender Entfernung platzierten wir uns daher vor die Fresken und sprachen über die Bilder, ich betrachtete die Linienführung und sinnierte über die damaligen technischen und gedanklichen Möglichkeiten und Bilderwelten unseres Kulturkreises.

Aus der Provence hatte die Dame zudem ein Krippenszenario von bestimmt fünfzig Personen um die Krippe herum arrangiert.

Ganz wichtig, so betonte sie, sei es, dass das Volk zu Jesus käme, um ihm zu huldigen. Nicht nur die auserwählten Könige, sondern das ganze Volk. Und alle brächten Geschenke mit - der Fischer seinen Fang, ein Hirte Wolle, eine Wasserträgerin zu trinken, der Musiker Klänge und Melodien, jeder in seiner typischen Kleidung.

Da wir mit diesem Highlight nicht gerechnet hatten, blieb leider nicht genügend Zeit, alles in Ruhe zu betrachten, das ist es aber auf jeden Fall wert:

Ein lohnenswertes Ausflugsziel auch außerhalb der Weihnachtszeit.

Vielleicht wäre ein wenig mehr Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll, denn nicht zum ersten Mal waren wir an dieser Kirche - von einem derartigen Schatz hatten wir jedoch noch nie gehört. Andererseits....schaden zuviele Besucher möglicherweise auch wiederum der Bausubstanz.

http://www.dorfkirche-bochum-stiepel.de/

















Fotos mit freundlicher Genehmigung: A. Vinogradov.