nucleus-magazin

Samstag, 8. Dezember 2012

Vor ein paar Tagen war ich auf der Suche nach schönen Songs zum Thema Küssen.

Auf dem ersten Platz erschien ein Videoportal, bekannt für künstlerisch anspruchsvolle Videos und eine angenehme Kommunikationsatmosphäre.

Das Vorschaubildchen und der Titel verlockten mich zum Anklicken.

Tja....und es eröffnete sich eine Bilderwelt, die mich gleichzeitig die Augenbrauen heben ließ, mir ein erstauntes Aha entlockte und mir meine Geschmacksgrenzen aufzeigte.

Auf der zweiten Ebene erschreckte mich die Existentialität der Bilder und da wurde die Geschmacksfrage wieder unwesentlicher und ich begann über die Schönheit des Existentiellen nachzudenken.

Wie schön ist es, einer fremden Frau bei ihrem Orgasmus ins Gesicht zu schauen?

Das Video zeigt nur das Gesicht und das viele Minuten lang. Und man hört sie und sie schaut einem, ihrem selbstgewählten Voyeur genau ins Gesicht. Mehrmals war ich versucht, einfach wegzuklicken. Es schien mir so, als sei das Gezeigte etwas, was seine mögliche Schönheit und Faszination eben genau durch diese Art des Zeigens verlor.

Es wurde biologisch funktionell.
Es reihte sich ein, zwischen geboren werden und sterben.

Wie schön ist das Existentielle?



http://vimeo.com/34766236

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Schönheit ist ein von Menschen erfundener Begriff. Auf eine feste Definition hat man sich bis heute nicht einigen können, und wird es wohl auch nicht. Das gleiche gilt für den Begriff Hässlichkeit.

Nur eines lässt sich jenseits von individuellem Empfinden und momentverhafteter Willkür festhalten:
Wenn etwas schön ist, dann das Existentielle.

Das zeigt sich z.B. daran, dass gute Kunst immer die ist, die aus der existenten Welt schöpft, wie verträumt sie dabei auch sein mag. Die feste Basis ist "harter Stoff".

Oder an der ganz einfachen, grundlegenden Körperlichkeit des freien Menschen, der sich als richtig empfindet.

Die Aussage des obenstehenden Videos ist nichts weiter als: Mensch, Körper, schön. Die Protagonistin bekennt sich völlig frei zu ihrem Sein. Die Geschichte, die dabei auf ihrem Gesicht abläuft, ist besser und anregender als alles, was ein Schauspieler zeigen könnte. Und wesentlich einfach.

Für ein Begreifen von Schönheit ist interessant, dass ein Mensch, der sonst sein Empfinden von Schönheit stets durch ein Lächeln ausdrückt, gerade im Augenblick eines Orgasmus nicht lächelt.

Warum?

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Vermutungen
Der Mensch lächelt nicht, weil ihm die Sinne schwinden.
In genau diesem Moment gibt es kein explizites Denken, erst recht keine Kategorien.

Ich kann gar nicht so genau in Worte fassen, warum ich es als nicht so schön empfinde.

Vielleicht weil es den Menschen in all seiner Ohnmacht zeigt?

Im Sinne von Ausgeliefertsein an die Natur -
Begierde, ein Stichwort, das mir dabei einfällt. Irgendwie lästig. Es kommt vor, dass mich das unfrei macht.

Sie befriedigt sich selbst.
Sie kann das. Aber an wen denkt sie dabei? Oder schafft sie es, nicht zu denken?
Nur empfinden.

Ein Mensch hat mal gesagt, man erkennt sich insbesondere in den Dingen, die einem negativ auffallen.

Du sagst, sie sei einfach.
Einfach Mensch, in ihrem Körper und auch noch so frei, dies allen zu zeigen.

Vielleicht brauche ich einfach auch nur mehr Raum für eigene Phantasie, Idealisierung, Regie?

Irgendwann mit Anfang 20 guckte ich in Russland die ersten 10 Minuten meines ersten und letzten Pornofilms. Das Empfinden beim Anschauen der Bilder - zusammen mit meiner damaligen großen Liebe - war einfach nur - aus - aus - aus. Wir haben das glücklicherweise ähnlich gesehen.

Dies ist kein Pornofilm.

Aber er tritt mir trotzdem zu nah, beschert mir Bilder und Töne, die ich nicht hören und sehen will.

Und gerade das hat mich auch verstört.
Es ist ja schließlich kein Pornofilm.
Bin ich doch verklemmt?
Vor allem mit mir selber?

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Liebe ration

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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