nucleus-magazin

Sonntag, 2. Dezember 2012

Nein, so richtig gut geschlafen habe ich in den letzten eineinhalb Jahren nicht, - entweder zu wenig oder so traumlastig, dass ich mich in den ersten Stunden des Tages erst einmal davon erholen musste.

Es waren Träume, die alle klar und deutlich waren und auch so im Gedächtnis blieben.

Anfangs habe ich sie noch aufgeschrieben.

Das mache ich nun schon lange nicht mehr, sie sind sowieso sehr präsent.

Wie der Ringtraum.

Ich habe ihn irgendwann im letzten Winter geträumt.

Unterwegs im Urlaub, alleine, ein Wintersportort. Ich gehe durch die Straßen, plötzlich kommt sie hinter einer Häuserecke hervor.

Ich bleibe stehen.

Sie kommt zügig und wortlos auf mich zu und schiebt mir einen platinfarbenen, an einer Stelle geöffneten, Ring auf meinen rechten Ringfinger.

Der Ring ist sehr breit und erinnert mich an Fußringe von Häftlingen.

An der geteilten Stelle des Ringes sind innen jeweils rechts und links zwei winzige Metallschienen angebracht, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein fast unsichtbares Scharnier.

Mit Zeigefinger und Daumen schiebt sie die Ringenden über die Metallschienen aufeinander.
Ich schaue auf meinen nun beringten Finger.
Kein Scharnier und keine Schnittstelle mehr zu sehen.
Massiv wirkt der Ring und ich fühle mich unvorbereitet auf diesen "Überfall".

Ich schaue sie an.

Sie spricht - was sie in meinen Träumen selten und nur sparsam tut - folgenden Satz:

"Ich kann jetzt nicht bleiben. Ich werde aber wiederkommen. Der Ring soll Dich daran erinnern, dass wir zueinander gehören."


Der Traum hat mich lange beschäftigt.

Zunächst einmal, weil dieser Ring so unverrückbar konstatierend, so unübersehbar, massiv und besiegelnd wirkte und meiner langjährigen Angst vor der Institution Ehe gegenüber ein: "So, jetzt habe ich Dich doch gekriegt!" zu erwidern schien.

Außerdem wiederholte dieser Traum mein beständiges Gefühl in der Realität von unglaublichem Glück bei gleichzeitiger Gefangenschaft - über das Motiv der Gefangenschaft habe ich jedoch bisher nie so richtig nachgedacht.

Gefangen von meinen eigenen Gefühlen?

Vielleicht ist es auch ein Punkt, dass sie letztendlich den ersten Schritt gemacht hat. Bis dato hatte ich immer die Initiative bei meinen Beziehungen ergriffen.
Nun war es anders herum, eine Initiative, die ich einem Mann sicher nicht gestattet hätte.

Letztendlich blieb sie bestimmend.
In Anfang und Ende und allem dazwischen.
War ich zu jung, zu hörig, zu harmlos, zu naiv, ein Greenhorn?
Ja, bestimmt und überhaupt nicht vorbereitet.

Der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser muss dagegen ein Spaziergang gewesen sein.


Zurück zum Traum.

Im Nachklang fand ich seine Aussage so nebulös wie ewig bindend.

Und mich in der Mitte zwischen Freude und Schrecken.

Nicht, dass ich nicht zu ihr oder meinen Gefühlen zu ihr stehen würde, aber - sie haben mir soviel Leid und Tränen beschert, dass sich letzten Endes die Waage so stark zu letzteren hin verschob, dass ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.

Nicht, dass ich feige bin, aber Mut und Menschenverstand gehören eben auch zusammen und ewig ein paar wenigen Momenten hinterherzuträumen und zu trauern, schien mir nicht erstrebenswert.

Und trotzdem wurde der im Traum empfundene Zustand zum bestimmenden Lebensgefühl des vergangenen Jahres.

Die dem Ring zugeschriebene Symbolik habe ich mir erlesen, aber nicht mehr behalten. Viel wesentlicher schien mir meine eigene Zwiespältigkeit, der eigentlich zwiegespaltene Ring, der plötzlich zusammen und untrennbar mit sich selbst und meiner Hand verbunden war.

Und ihre Worte, die direkt aus einem Märchenbuch zu kommen schienen.

Wenn sie heute käme oder morgen, dann, tja, was dann, ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich würde ich sie trotz allem einfach in meine Arme schließen.

Es käme in jedem Fall einem Wunder gleich, für das bestimmt eine deutliche Belohnung angebracht wäre. ;-)

Gestern beim Einschlafen habe ich darüber nachgedacht, in welcher Kleidung ich sie bei einem gemeinsamen Tanz gerne sehen würde.

Ich bin darüber eingeschlafen und habe es nicht geträumt.





Koop, my all time favourite with "Baby".

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und ein fantastisches Video!

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Multikulti Traumdeutung
Hier kommen die unterschiedlichen Kulturkreise zu Wort:

http://www.traumdeuter.ch/texte/5951.htm

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Platons Kugelmenschen
"Die beiden Liebenden, die einst aus demselben Kugelmenschen hervorgegangen sind und einander gefunden haben, bleiben nach Aristophanes' Darstellung ihr ganzes Leben lang miteinander verbunden, obwohl sie „nicht einmal zu sagen wüssten, was sie voneinander wollen“. Der sexuelle Genuss bietet keine Erklärung für die Leidenschaftlichkeit, mit der sie aneinander hängen. Vielmehr erstreben beide Seelen etwas, was sie nicht benennen können, sondern nur ahnen; es ist ein Rätsel."

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Ringfinder
Herzlichen Glückwunsch, pito.

http://pito.blogger.de/stories/2174869/

Gehen wir mal nicht vom indischen aus....;-)

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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