nucleus-magazin

Darüber hatte ich vorhin einen Text geschrieben.
Er ging beim Zwischenspeichern einer anderen Textzeile verloren. Vielleicht ganz gut so.
So richtig gefiel er mir sowieso nicht.
Irgendwie kam er so steif und unecht daher.

Ein zweiter Versuch also.

Ich habe immer versucht das zu leben, was sich unbedingt erlebenswert anfühlte.

Meistens ist es mir gelungen.

Darüber bin ich glücklich - es war oft eine Herausforderung für den Verstand, sich der Intuition unterzuordnen. In jüngeren Jahren oft erfolgreich verlaufen, wollte ich ihr in den letzten Jahren nicht so ganz gehorchen.

Es war oft ein Streitpunkt zwischen meinen Eltern und mir - mein Verhalten, einem Impuls zu folgen, der sehr deutlich zu spüren war und der auch hartnäckigeren Hinterfragungen standhielt. Ich würde mich so verhalten, als ob ich etwas verpassen würde, wenn ich dies oder jenes jetzt nicht täte, sagten sie.

Ja, sagte ich.

Ich verpasse es, wenn ich es jetzt nicht tue.

Gut, dass ich oft meinem Bauchgefühl gefolgt bin.

Es hat mir nicht nur unvergessliche Erlebnisse beschert, sondern auch ein Gefühl davon, im Leben nichts verpasst zu haben. Erst kürzlich sprach ich mit meiner Mutter darüber - wie gut, dass ich so vieles realisiert habe, für das ich ja angeblich noch soviel Zeit gehabt hätte. Es fallen mir so viele Dinge ein, die ich jetzt nicht mehr so ohne weiteres machen könnte.

Die Dinge lagen immer irgendwie in meiner Hand.
Es war an mir, sie zu ergreifen.

Was mir angesichts dieses erneuten völlig unerwarteten Todesfalles aufgefallen ist -

Viel zu wenig, so scheint es mir, sage ich den Menschen, die schätze und gern habe, dass ich sie schätze und gern habe.

Etwas, das sich hoffentlich noch nachholen lässt.

Am besten gleich jetzt.