nucleus-magazin

Nach der unglaublich warmen Atmosphäre bei Nancy E. Watts schneeweißer Ausstellungseröffnung kamen wir leicht erhitzt in der eiskalten Kirche an - ein Gefühlsumschwung:

Es erwarteten den Zuhörer viele traurige und ernüchternde Worte.

Ahang Nakhaei trug ihre eigenen Gedichte vor, Leila Irani übersetzte zunächst, nach deren Weggang wurde sie von Reza Nejad ersetzt. Die Dichterin fügte Erklärungen auf Persisch zu ihren Gedichten dazu, dies nahm viel Zeit in Anspruch. Das anschließend ins Deutsche übertragene Gedicht wirkte dagegen eher kurz, auch da die erklärenden Worte wohl häufiger nicht mit übersetzt wurden.

Nichtsdestotrotz gefielen mir die in sich gekehrten Gedanken und drastischen Bilder - das Mädchen, deren Bild im Aschenbecher von der Zigarette ausgedrückt wird, brachte sie in Zusammenhang mit in den Regalen häufig vergessenen Gegenständen ohne Bedeutung.
Auch die Bilder der Schneespuren, die nur kurz von dem zeugen, was kurz vorher zu sehen war oder der Wind, der sie nicht mitnimmt, obwohl es lange tradiert war, dass er es tun wird - oft Anspielungen, die Dinge ausdrücken, wie das Verhältnis zur Religion, zu Frauen, zum Alltag.

Interessant für das europäische Auge war auch das Umblättern - von "hinten" nach "vorne" - ein insgesamt hörenswerter Vortrag, der möglicherweise in Kurzform bei der Finissage der Ausstellung von Ahang Nakhaeis Werken am 10.11.2012 ab 19:00 im Kunstort "inbetween" noch einmal zu erleben sein wird.

http://www.facebook.com/events/232609540200085/

Der Inhalt des Gedichts "Die Stiefmutter":




Auferstehungskirche Gelsenkirchen, Kunst Peripherie Ruhrstadt, Ahang Nakhaei mit Reza Nejad.