nucleus-magazin

Samstag, 20. Oktober 2012

Heute war ich in staatsbürgerlichen Angelegenheiten unterwegs - Ausweisbeantragung für mein Kind, das nicht nur die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Nun möchten die Behörden jenes Staates zwei Passfotos von mir - egal welchen Datums.

Gesucht - gefunden.

Geschockt.

Zum zweiten Mal in dieser Woche über mein eigenes Bild.

Am Wochenende schockte mich meine so offensichtliche Trauer.





Heute ein Passfoto aus dem Jahr 2007.





Dem Jahr vor vielen erheblichen Einschnitten.

Es geht nicht darum, Dinge spurlos zu machen.
Ich möchte wieder lächeln.
Von innen.

Am Sonntag bekam ich ein Buch geschenkt.
Einfach so. Oder auch nicht. Ich habe nicht nachgefragt, warum.

Salz und sein Preis.
Fantastische Geschichte.
Und schon wieder Tränen.
Die ersten bei einem Buch.
Plötzliche, unerwartete Tränen.
Zuviel nahes fremdes Glück.
Dann, viel später, wieder Tränen.
Zuviel nahes fremdes Unglück.
Dann, ein unerwartetes Happyend.

Patricia Highsmith verarbeitet ihre eigene Begegnung zu einer eindringlichen Erzählung von so subtilem Charme, dass es zu lesen auch nur Freude machen kann.

Vielleicht irgendwann.

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fein formuliert
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/es-wuerde-immer-carol-sein-in-tausend-staedten-tausend-haeusern-1282756.html

Daraus:

"Ihre Meisterschaft vermag viel mehr, erzählt sie die Geschichte doch so behutsam, als entstünde aus dem Zauber der Begegnung wie von selbst ein feines, gewichtsloses Netz aus Blicken und Gesten...."

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Blickwinkel
Ist nur ungünstig getroffen das erste Bild. Wo ist der untalentierte Fotograf? :-D

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;-)

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Nachworte
Heute Nacht habe ich noch ein wenig im Nachwort gelesen. Die Person, die Patricia Highsmith zu dieser Geschichte inspirierte, beging letzendlich Selbstmord.

Patricia Highsmith notierte im Schreibprozess:
"Carol hat jetzt nein gesagt. O Gott, wie diese Geschichte mir aus den Knochen wächst! Die Tragödie, die Tränen, das unendliche Leid, das nichts einbringt."

Ja.

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das nichts einbringt...?
Immerhin hat sie dieses Leid zu dieser Geschichte inspiriert. "aus den Knochen gewachsen..." = von ganz tief drinnen. Dinge die man aus dieser Motivation heraus tut, entwickeln sich von selbst, sie geben viel Kraft, Halt oder regen zum Nachdenken an, weil Menschen mit einem wachen Verstand dieses Herzblut spüren und sich davon berühren und inspirieren lassen...Es ist wie eine Spirale die größer und größer wird...und das bringt nichts ein?
Und selbst wen es uns nur berührt, für einen Augenblick und sonst nichts weiter passiert macht es uns unsere Menschlichkeit bewußt.
Zur Menschlichkeit gehört meiner Meinung nach auch, dass es Phasen gibt in denen wir nicht Lächeln, weil uns einfach nicht danach ist. Das ist okay. Lächeln zu wollen - ist doch schon mal ein guter Anfang.

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Erntezeit
Schön sind Deine Zeilen crazycupcake.
Viel Menschenliebe, Wärme und einfach Verständnis sprechen aus ihnen.

Dein Text ist entwaffnend gut.

Ich hatte erst angefangen, zu erklären, warum ich das Leid so leid bin und dass ich das Verschwinden meines Herzbluts in undurchsichtigen Winkeln bedaure - aber dann kam es mir klein und schäbig geizig vor.

Ich habe mir das alles so nicht gewünscht.

Das muss als Erklärung reichen?

Und doch -
habe ich dieses Leiden immer als sehr sinnlos empfunden, war alles tragisch und tränenreich.

Sinn-los, weil die sich daraus ergebenden anderen Sinne meine Sinne nicht berührten.

Sinn-los, weil die ganzen Energien letztendlich in Tränen, Texten und Träumen verschwanden.

Sinn-los, weil die empfindenden Sinne jetzt so losgesprengt, so haltlos suchend sind.

Sinn-los, weil mein Vertrauen in Menschen so tief erschüttert wurde, dass es nicht mehr in Takt kommt.

Sinn-los, weil ich mich an etwas verlor, das mir sehr viel Bitterkeit bescherte, eine Geschmacksrichtung, die ich noch nie mochte.

Sinn-los, weil diese Zeit, diese Monate an das große Nichts verloren sind.

Ich habe einen Stern mit einem Schwarzen Loch verwechselt.

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Astronomie für Zwischendurch
http://de.wikipedia.org/wiki/Stern

Ein Stern (lateinisch stella und astrum, ahd. sterno) ist in der Astronomie eine massereiche, selbstleuchtende Gaskugel. Sie wird durch ihre eigene Schwerkraft zusammengehalten und ist an der Oberfläche 3.000 bis 20.000 Grad heiß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch

Ein Schwarzes Loch ist ein astronomisches Objekt, in dessen Nähe die Gravitation extrem stark ist. Es gibt einen inneren Raumbereich, in dem die Raumzeit so stark verzerrt ist, dass nichts nach außen gelangen kann.

aus: Wikipedia

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Beweinte Stellen
Carol lädt Therese zu einer Reise ein.
Unterwegs sind sie sich nahe, aber es ist eine flüchtige und augenblickskurze Nähe.

Irgendwann hält es Therese nicht mehr aus und sie gesteht Carol ihre Liebe.
Nichts deutet zunächst auf eine Erwiderung hin. Doch dann äußert sich Carol:

"Wissen Sie denn nicht, dass ich Sie liebe?"

cut.

Carol bricht die Reise ab und teilt mit, dass sie Therese nun nicht mehr sehen könne.

"Die Musik war lebendig, aber die Welt war tot. Das Lied würde eines Tages sterben, dachte sie, aber wie sollte die Welt wieder lebendig werden? Wie sollte sie ihr Salz wiederfinden?"

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Entenmädchen stehen bisweilen früh auf, manchmal schlafen sie aber auch lange. Man muss den richtigen Moment abpassen und wie zufällig am Ufer des Tümpels entlangspazieren. Aus einer solchen Begegnung entstehen schnell schnatterige Gespräche. Über Grütze. Über Sterne. Über Rührei. Es liegt an einem gewissen, von der Wissenschaft bisher übersehenen Element, das nur in Enten steckt. Die Herzen von Entenmädchen, die sich gefunden haben, schlagen im Rhythmus einer langsamen Sarabande.

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Was ich nie wollte...
Es war nie für die Öffentlichkeit bestimmt, nicht mal für ihn und manche Passagen amüsieren mich heute auf eine gerade zu peinliche Art...so dass sie mein Geheimnis bleiben.
Ich hatte mir überlegt seinen Namen rauszunehmen...
Aber nein... er gehört doch da rein..

Warum also hier und jetzt?
Damit Du verstehst dass ich verstehe, worin wir uns gleichen und was uns unterscheidet...

Damals:

Für Sam...

Ich vermisse dich.
Mit jedem Atemzug.
Dein scheues Lächeln, dein leises Kichern
und wie du "oh man" sagst.
Deine Augen und sogar wie du den Blick von mir abwendest.
Deine Art dich zu bewegen [...]
Deine Stimme [...]

Jetzt bin ich allein, mit meinen Träumen, meinen ungeweinten Tränen, meinem Schmerz, der mich fast zerreißt.
Bin ich allein? Nein... denn sobald ich die Augen schließe, bist du bei mir, in meinen Gedanken, in meinen Träumen...
und ich bin machtlos...kann nichts dagegen tun...ich habs versucht...weiß Gott ich habs versucht... ich dachte mit der Zeit... wird es besser... tut es nicht mehr so weh... ich habe mich wohl geirrt...
ich vermisse dich immer noch, so unsagbar, schmerzhaft, sehr.

Dich trifft keine Schuld, meine Traurigkeit ist mein.
Mein Problem.
Meine Traurigkeit.
Mein Schmerz.
Meine Qual.
Ich bereue nicht, keinen Augenblick
Dir begegnet zu sein.
Dich zu lieben.
Dich zu begehren.
Dich zu wollen.
So bin und bleibe ich
Liebend.
Lebend.
Leidend.
Verloren.

Ich wünschte mein Herz würde gefrieren...
zu Eis!
Ganz klar und kalt...
Damit es nicht mehr fühlt...
Damit es still ist...
Damit es aufhört...
ständig nach dir zu rufen!
Es gehört mir sowieso nicht mehr,
es gehört doch dir!
Warum willst du es nicht?
Warum willst du mich nicht?
Wo ich dich doch so sehr will?
Warum ist das LEBEN so ungerecht?
Was habe ich schlimmes verbrochen?
Was machst du mit mir?
Warum hast du diese Macht über mich???
Weil ich sie die gab, in dem Moment, in dem ich dir mein Herz schenkte.
Das lebt, das fühlt, das sich nach die sehnt, das nach dir schreit...
und nun in deinen Händen langsam verblutet...
Ich wünscht es wär aus Eis!

Sam - ich liebe Dich!
Sam - ich vermisse Dich!
Ich wünsche DIR alles Glück dieser Welt!!!
Denn wenn ich dich nicht haben kann, brauche ich nichts davon, will ich nichts davon, habe ich nichts davon, weiß ich damit nichts anzufangen.
Sam...



> Erschreckend und doch anders...

Energien verschwinden nicht so einfach - das wär gegen die Physik...manchmal wandeln sie sich in Tränen, Texte, Tagträume...Transformation und Wandel sind Kennzeichen allen Seins...und das ist Sinn-los???
Ich wurde nicht geliebt aber ich habe geliebt...Sinn-los? Wohl kaum...doch noch nie so Verstands-los so Kopf-los.. aber Sinn-los?
Vielleicht nicht grade sinnvoll...von einer Ebene aus betrachtet die nach dem sofortigen Nutzen fragt...

Aber dann... als mein Verstand sinngemäß verstand was das Herzgespür schon längst gefühlsgewusst hatte, weils bereits wo stand:

Ich bekam nicht, was ich wollte ...
aber ich bekam alles, was ich brauchte
um zu wachsen...
um mir selbst ein Stück näher zu kommen...
>im Sinne< einer Selbst Erkenntnis der eigenen Liebesfähigkeit, trotz allem...

Ich steh zwar nicht an deiner Stelle, aber stünde ich dort, würde ich versuchen die Bitterkeit los zu werden denn bitter als Geschmack zieht alles zusammen, man kann damit nicht arbeiten...die Bitterkeit entsteht durchs Bereuen und durch den Anspruch der Gegenliebe.

Du hast den falschen Menschen geliebt? Dann solltest du froh sein, dass diese Liebe letztendlich nicht erwidert wurde... denn dann wäre es ja eine falsche Liebe an sich und das wär wirklich tragisch...

Du hast ein schwarzes Loch mit einem Stern verwechselt? Irren ist... menschlich.
Jetzt kennst du ja den Unterschied zwischen den beiden.

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@crazycupcake
Und wieder so ein schöner Text! Und am liebsten würde ich ihn einfach unkommentiert so stehen lassen.

Öffentlich - ja genau das ist ein wichtiger Punkt.
Ich wollte das nicht so öffentlich schildern, habe mich in der Hauptsache darauf beschränkt, was es mit mir gemacht hat.

Es war nie einseitig, von Anfang an nicht.
Es gab ein Uns.
Der Punkt, an dem es auseinanderging,
- ich wollte es bewusst und mit der Zeit offen leben.

Über eine einseitige Beziehung hätte ich nicht so getrauert, wäre ich nie so daran verzweifelt.

Aber all das schmälert nicht das Zutreffende an Deinem Text.

Ich hätte die Frage nicht stellen brauchen.
Ich hätte alles so weiter laufen lassen können.
Aber ich wollte es nicht.

Ich wollte Klarheit.

Das große Nichts ist die unwiederbringliche Zeit, die vorbeieilende Jugend des Moments, der verschwundene Augenblick.

Ich habe nicht den falschen Menschen geliebt.
Und die Geschichte hat sehr viel bewegt.
Aber ich bin sehr unglücklich.

Das glückliche Ende, das zugleich ein Anfang ist:

"Carol hob langsam die Hand und fuhr sich durch die Haare, links und rechts, und Therese lächelte, weil es eine für Carol typische Geste war und weil sie Carol liebte und immer lieben würde. Oh, anders als früher, denn sie war eine andere als früher, und es war als würde sie Carol noch einmal kennenlernen, und doch war es Carol und niemand anders. Es würde immer Carol sein, in tausend Städten, in tausend Häusern, in fremden Ländern, die sie gemeinsam bereisen würden, im Himmel und in der Hölle."

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Noch eine Entscheidung
Dieser Blog wendet sich nun anderen Dingen zu.
Ich danke allen, die dieses Thema mit Beiträgen öffentlicher und privater Natur begleitet haben, aber auch den stillen Lesern für ihr Interesse.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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