nucleus-magazin

Irgendwie waren wir alle schon seit Monaten gespannt.
Helmut Warnke, ein Künstler aus Warburg & Gelsenkirchen hatte eine junge Frau aus dem Iran eingeladen.

Eine Künstlerin und Dichterin.
Ahang Nakhaei.

Was weiß ich vom Iran?
Ein paar Stichworte.
Blühendes gesellschaftliches Leben.
Shah von Persien.
Dann Revolution.
Ayatollah Khomeni.
Frauen in Schwarz.
Verschleiert.
Untergrundkultur.
Viel Kultur.
Sehr gebildete Oberschicht.
Aktive intellektuelle Frauen.

Nun ist eine dieser Frauen tatsächlich nach Deutschland gekommen und wird für einige Zeit hier sein.

Fragen entwickeln sich:
Steht diese Möglichkeit generell allen Frauen offen, wie funktioniert im Moment überhaupt das gesellschaftliche Leben, wie frei fühlt sie sich - viele Fragen in meinem Kopf, ich würde sie um ein Interview bitten.





Auf eine sehr ungewöhnliche Weise wurden wir dann miteinander bekannt gemacht - Helmut Warnke scheiterte am Reißverschluss ihres Hochzeitskleides und bat mich, diesen zu schließen. Jetzt bin ich im Schließen von Kleidern nicht gerade erfahren, von persischen Hochzeitskleidern ganz zu schweigen, es dauerte. Wir kamen also ins Gespräch. Sowieso eine ungewöhnliche Situation, sprachen wir über das Unbequeme eines solchen Kleidungsstücks, über ihren bevorstehenden Auftritt, bis der hakende Verschluss überwunden und der Auftritt beginnen konnte.

Eine sehr symbolische Szene, handelte doch ihre Performance vom Leid einer in die Ehe gezwungenen Frau.





Das Beil zeigt drastisch, was einer Frau passieren kann, wenn sie nicht willig ist.







Ihre BilderCollage spricht diese Sprache, die Sprache einer Frau, die zeigt, wie sie nach den Vorstellungen einer dominanten Männerwelt sein und wirken soll.





Die Texte am Fenster sind ihre Gedichte.





Wir treffen uns demnächst zum Interview.





In Alltagskleidung.