nucleus-magazin

Samstag, 11. August 2012

4. Fortsetzung

Ranking, Rating, Patentrezept.
Ein gigantischer Zweig von Bewertern, Katalogisierern und Totrednern erklärt uns nun immer mehr die Welt.
Ihr Ziel: die ultimative Kalkulierbarkeit.
Ihre Nebenwirkungen: noch gar nicht absehbar.
Ein Dutzend Leute von 6 Milliarden maßen sich immer wieder und immer öfter an, ihre Maßstäbe an Länder, Regionen und Städte anzulegen.

Gelsenkirchen hat das noch gefehlt. -

Immer schon haben Gruppen von Menschen sich untereinander verglichen und danach Handlungsmaxime für den Kontakt entworfen - die Europäer, die sich den Afrikanern und vielen anderen Erdenbewohnern so unendlich überlegen fühlten, dass sie diese als Handelsware und lebendiges Werkzeug instrumentalisierten.
Nun ist die Menschheit differenzierter geworden, sie legt neueste Wertmaßstäbe nicht mehr primär an Ethnien an, sondern orientiert sich am wirtschaftlich Profitablen - ob das Absatzmärkte sind oder bereits verkaufte Theaterkarten - es zählen Quantität und die Fortpflanzungsfähigkeit von Geldscheinen.
So ein Vergleich kann spannend sein, wenn er denn eine Aussage enthält, die weiterführend wirkt - besser wäre es aber, wenn man einer Stadt die Chance gibt, aus sich heraus erreichbare Ziele zu entwickeln und im Anschluss daran eine Evaluation in Auftrag zu geben.

Gibt es Maßstäbe von Kultur, die vergleichbar sind?

Gibt es eine Kulturevolution, die alle und jeder mitmachen muss? Müssen alle Menschen mit Messer und Gabel essen oder müssen alle auf dem Fußboden sitzen?

Muss Gelsenkirchen zu Stuttgart werden?
Nein.
Und Gelsenkirchen muss lernen, das ganz deutlich zu sagen: N E I N!
und
Nicht vor fremden Maßstäben einknicken! -
Gelsenkirchen ist besonders - und Besondere haben nicht nur ein Existenzrecht, sondern können ebenso zur Avantgarde mutieren.- Da sind die Karten noch nicht ausgespielt!

Ich weiß nicht, ob Gelsenkirchen eine Nische oder einen Sonderstatus braucht - eigentlich nicht, - nur, wenn der Bewertungswahnsinn Überhand nehmen sollte, muss die Stadt sich davor schützen lernen - und wenn das bedeutet, sich dem Zirkus zu entziehen, dann sollte sie das tun.

Gelsenkirchen ist besonders - das ist Schwierigkeit und Chance zugleich.

Man muss nur wollen.

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Man will....

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Hier wollte jemand
So manches verwitterte, aber vieles wurde auch durch Vandalismus zerstört.

http://vimeo.com/8144369

Herman Prigann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herman_Prigann

Keine Chance für Kunst im öffentlichen Raum?
Vandalismus tritt überall auf - ein Phänomen, das an einen immerwährenden Kampf erinnert, der Kampf des Kreativen gegen den des Destruktiven.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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