nucleus-magazin

Wesentlich.

Eigentlich wollte ich über Deine Augen schreiben.
Das hatte ich zumindest VOR. Eigentlich vor.
Dann kam aber das WESENTLICH.
Natürlich nicht einfach über Augen.
Sondern über das DAHINTER.
Hinter Deinen Augen ist nicht nur Dein Kopf.
Hinter Deinen Augen fängt der Himmel an.
Dreh Dich mal um, dann siehst Du ihn. ;-)

Da saß ich also auf meinem roten Sofa, dachte an Deine Augen und das Drumherum und trug meine Beine zum PC.
Ich wollte nur kurz noch was nachschlagen - den ganzen Tag über begleitete mich der Satz "Nur wer die Sehnsucht kennt" schon und ich wollte kurz gucken von wem und so weiter - und blieb hängen.

Mignon.

Wegblenden. Ganz schnell. Ich will doch weiterkommen.

Mignon bricht das Herz.

Ich kenne die ganze Geschichte nicht. Aber es ist auch egal was v o r her war, jetzt ist sie tot.

Und es gibt keine Schuld.
Schuld - die Frage stellt sich nicht.

Das Herz hat Schluss gemacht.

Da sitze ich also vor meinem Laptop und beginne ein Gefühl von Unentrinnbarkeit zu entwickeln.
Angst.
Plötzlich - ein Stich, ins Herz. Schön deutlich und Übelkeit breitet sich aus. Jetzt aber fix den Text schreiben, na, wenn es das jetzt war, dann ist das so richtig sch ö n tragisch.
Aber danach steht mir nicht der Sinn. Ich will doch leben. Trotz allem.

Gestern noch darüber geschrieben.
Angst. Davor, es doch nicht zu schaffen.
Physisch.

Weißt Du noch, was ich in Gedenken an Paula schrieb?
"bevor etwas Dramatisches passiert".
Das Drama, in seinem Ursprung schlicht: Handlung.

Kann man das überhaupt verhindern -

das handelnde Leben?

Der Mensch als Zuschauer.