nucleus-magazin

Donnerstag, 5. Juli 2012

Wie ist das im Leben?
Man überlegt, ob man dies oder jenes tun sollte und wenn ja, wie man es anfangen könnte. Dann stellt man sich vor, wie es wohl wird.

So eine Blogpause zum Beispiel.

So habe ich sie mir nicht vorgestellt. Statt der ersehnten Ruhe kamen neue Herausforderungen und vor allem gänzlich unerwartete. Zielführend ist anders. Aber wer weiß - irgendjemand sagte einmal "über den Kampf zum Spiel".

Unser Abi T - Shirt zierte eine Marionette, der bereits zwei Fäden mit einer Schere abgetrennt worden waren. An der Schere hing ein Schild "Abi '93". Darüber und darunter stand der Spruch: "Wie man wird, was man ist." Liest sich erst einmal flott weg. Dann aber beginnt man zu zweifeln, ob dem Satz eine erfüllbare Logik innewohnt. Ich muss wissen, wer ich bin, damit ich es werden kann. Wenn ich doch schon weiß, wer ich bin, bin ich es doch wohl schon geworden.

Mit 19 war das eine Ahnung von meinem Sein, ein Ungefähres Ich. Jetzt, genau doppelt so alt, verdichtet sich die Ahnung vom eigenen Leben, indem viele Dinge wie Ballast abfallen. Reduktion befördert das Wesen ans Tageslicht, das, was unter all dem liegt, was man jahrelang als zugehörig mitschleppte, bekommt man selber endlich zu sehen. Yes, that's me - eine sehr beglückende Erfahrung. Zu wissen, woran man bei sich selber ist.

Zurück zum T - Shirt, kann ich jetzt den Satz verstehen - wie man WIRD, was man ist. Es ist also ein Prozess, dessen Verlauf aber kaum vorhersehbar ist und unaufhaltsam einem Ziel zustrebt, der Selbsterkenntnis. Wann das Ziel erreicht wird, ist jedoch bei jedem Menschen ganz unterschiedlich. Gut so übrigens.

Selbsterkenntnis - das beinhaltet auch Anerkenntnis und Akzeptanz. Bin ich für mich selber groß genug, mich in diesem und jenem anzuerkennen?

Vor ein paar Tagen stellte man mir die Frage, ob ich mich selber lieben würde.

Soweit bin ich wohl noch nicht. Sich selber lieben.
Ja, ich mag mich soweit ganz gerne. Das könnte ich unterschreiben, ich versuche auch, gut mit mir umzugehen. Immer schon. Aber lieben?

Erkenne ich mich selbst, dann ist es ein Gesamtbild. Dazu gehören Schwächen, wie Stärken.
Aber weder meine Stärken, noch meine Schwächen liebe ich an mir. Sie sind eben da.

Vielleicht beinhaltet das sich-selbst-lieben noch eine darüber hinaus gehende Dimension - etwas, das sich dem Logos entzieht oder entziehen will.
Vielleicht ist das Vielleicht sogar ein Sicher.

Liebe und Logos - unvereinbar. Sich selber lieben nichts, was man auf Knopfdruck mal eben auslösen könnte, nichts was sich geistig einfangen und anwenden ließe.

Sich selber lieben vielleicht genau so ein Prozess, wie das Werden dessen, was man schon längst ist, aber nicht WEIß.

Wissen ist Macht, aber keine Liebe.

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Was das Logos leisten kann:
Ich denke, also bin ich.
Da hört's auch schon auf.
Kein: Was bin ich? Oder gar: Wie bin ich?

Liebe würde ich mit 'Energie' übersetzen. Ohne Energie geschieht nichts.

Klingt das nicht weise: Ich liebe, also bin ich?

Lieblosigkeit ist nicht lebenswert.
Wie kommt man da raus?

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So vielleicht?
Auf der Rückseite eines aktuellen Kirchenmagazins findet sich ein Gedichtstext von Clemens Kunze: "Manche Menschen".

Schön auch das hier:

"Stelle dich auf dich selbst. Ahme niemals nach.
In deine eigenen Gaben
kannst du in jedem Augenblick die gesammelte Kraft deiner ganzen
Lebensarbeit legen, aber von dem angenommenen Talent eines andern
hast du immer improvisierten und halben Besitz. "
(Ralph Waldo Emerson)

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Die Fragenbeantwortungsmaschine spricht
FRAGE: "Lieblosigkeit ist nicht lebenswert.
Wie kommt man da raus?"

FBM: Lieben.

Hast Du noch eine Frage?

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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