nucleus-magazin

Freitag, 13. April 2012

eigenen Seins.

Wer ist dort zuhause?
Gibt es einen Chef?
Geht es demokratisch zu oder bestimmt nur einer?
Welche Grenzen denke ich mir aus, die mich hindern oder schützen?
Ideen und Vorstellungen - was ist verwirklicht, was nicht?

Was ist immer da?

Annäherungen.

Liebe zum Leben.
Neugier auf das Leben.
Liebe zur Schöpfung.
Interesse an Menschen.
Sehnsucht nach authentischer Nähe.
Suche nach Klarheit.
Offenheit leben.
Lächeln und Lachen.
Wärme geben.
Wissen teilen.
Menschen integrieren.
Hilfe anbieten.
Aufmerksam sein.
Verantwortung zeigen.
Kreativität fördern.

Das sind die Dinge, von denen ich hoffe, dass sie Teil meines Lebens sind. Es sind die Dinge, nach denen ich mein Handeln ausrichte und bewerte. Es sind auch die Dinge, die mir sehr wichtig sind. Sie harmonieren ganz gut miteinander.

Es wäre schön, wenn man an dieser Stelle einen Punkt setzen könnte.

Doch es gibt Bereiche, die sich mit diesen Dingen nicht gut vereinbaren lassen.

Die anderen Seiten.

Mehr als die Hälfte meines Lebens kannte ich keinerlei materielle Sorgen und Unsicherheiten.

Die Existenzangst frisst Substanz.

Substanz, die bei mir grundsätzlich für eine positive Haltung gegenüber dem Leben sorgt.

Sparen ist ein kleines Schonfenster für die ganz schlechten Zeiten.

Aber es ärgert mich, dieser Angst ausgesetzt zu sein.
Und dann gerate ich aus dem Gleichgewicht.

Und dann diese Wünsche -

Ich hätte gern ein eigenes Auto.
Ich hätte gern ein eigenes überschaubares Haus mit kleinem Garten und einem Salon als kreativem Nucleus.
Ich hätte gerne mehr Möglichkeiten zum finanziellen Großzügigsein gegenüber eigenen und fremden Wünschen und auch Not-wendigkeiten.
Ich hätte gern eine Familie im engeren und weiteren Sinne.
Ich weiß nicht, ob diese Familie noch aus Verwandtschaft bestehen muss.
Vielleicht gibt es auch eine Freundesfamilie. In jedem Fall Menschen, die auf freiwilliger und echter Basis Freunde sein wollen und sind.

Lebenspartnerschaft.
Klingt doch stark nach solidarischer Gemeinschaft mit Sinn und Zweck.
Vorromantische Vernunftehe.
Hält meistens länger.
Ein Kriterium?

Ich weiß es nicht.

All diese -hätte- sind im Kopf, schon sehr lange.
Zumindest ist das ein Anfang.
Aber ich habe Angst vor der Zeit, die Lebensjahre und Energie frisst.
Vielleicht schaffe ich es nicht mehr.

Jetzt lebe ich aus dem Koffer.
So fühlt es sich zumindest schon seit langem an.

Meine Beziehungen zu Menschen habe ich nicht danach ausgerichtet, was ich gerne hätte.
Sie entwickelten sich nach ihrer eigenen Dynamik.
Ich wollte niemanden funktionalisieren, habe aber dabei wohl auch meine Ziele aus dem Auge verloren.
Andererseits habe ich anderes daraus gewonnen, bin Wege gegangen, die ich mir weder vorgestellt noch erträumt habe, die aber interessant genug waren, gegangen zu werden.
Ich wollte in meinem Leben nicht so schrecklich konsequent sein, ich hatte Angst, etwas zu verpassen.

Das Verpassen von Chancen.
Immer ein Motor für losgehen oder sich-doch-bewegen.
Warum?
Ich fand das mir angebotene Leben in Elternhaus, Schule und Umgebung nie ausreichend anregend.
Ein Dorf eben, mit genau einem kulturellen Angebot, dem alljährlichen Feuerwehrfest.
Immer das Gefühl, dass das Leben noch viel mehr zu bieten hat, das es nur zu entdecken galt.

Meine Autonomie war mir dabei immer ein wichtiger Punkt.

- Finanzielle - Abhängigkeit von einem Mann kam für mich nie in Frage, so dass ich bis heute nicht in der Lage bin, auf einen höher gelegten Zweitwagen mit Allradantrieb zurückzugreifen und das elektrisch betriebene Garagentor des Einfamilienhauskerkers zu betätigen.

Alles nicht meins. Gut so.

Es ist ein seltsamer Zustand selbstgewählter Unabhängigkeit mit den Zusatzbedingungen allein erziehend und gesundheitlich nicht richtig fit - freie Seele, hungriger Magen, wobei Magen hier eher für die materielle Sicherheit steht. Am qualitativ besseren Essen spare ich nicht.

Seit einiger Zeit nun versuche ich mich an den hätte-gerne ganz explizit und stelle fest - da geht gar nichts. Nichts nach Vorstellung.

Ganz im Gegenteil lösen sich Bausparverträge in Waschmaschinen und anderes auf, zerbröselt private Rentenvorsorge am unvorhersehbaren Alltagsnotfall.
Finanzielle Forderungen prallen am sicher entfernten Kindesvater ab wie gute Bälle und eigene Kapazitäten sind noch nicht ganz sicher auslotbar. -
Ideen von Partnerschaft erwiesen sich als verführerisch schillernde Seifenblasen und die unerwartete Liebe zu einer Frau als etwas, das Dimensionen sprengt und übersteigt.

Gut gelaunt gehe ich im Frühling spazieren.
Nein.
Es ist eine Maske.
Eine Überlebensmaske.

Nicht mehr und nicht weniger.

Innere Haltung für den aufrechten Gang.
Vor den Spiegel.
In die Gesellschaft.

Zu meinem Wesen.

Leben im nucleotiden Kosmos.

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Nicht mehr und nicht weniger.
Bestandteil des Seins:
Alles Leben beruht auf Kohlenwasserstoffen.

-Und dann diese Wünsche -
"Aber"
Ohne Knete keine Fete.

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"... Alles Leben beruht auf Kohlenwasserstoffen ... "
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

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Ja, der gute Aristoteles hat so einiges gesagt, unter anderem auch.
1. Die materielle Ursache: usw.

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ohne Knete keine Fete und auch keine Uni.

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Buchtitel: van Laak, Petra: 1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro.

Man wird zur leichten Beute, sagt die Autorin über die Mangelzeit. Jetzt hat sie eine Agentur.

http://www.droemer-knaur.de/autoren/Petra+van+Laak.7773857.html

Geht doch. ;-)

Wobei, warum "halsen" sich die Frauen eigentlich so oft diese enorme Verantwortung auf?
Ich hätte mein Kind nach der Trennung auch beim Vater lassen können....

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Materie = Sein
Unbenommen. Aber es gibt auch noch das SeinPlus.

Das unfassbare Mehr.

Oder hast Du Sehnsucht nach Kohlenwasserstoffen, wenn Du etwas tust, was Dir Zufriedenheit verschafft?

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Materie = Sein
Materie aus dem Baumarkt?
Und oder Lehren und Lernen.

Zufriedenheit steht heute nicht mehr auf der Speisekarte, sie wurde durch Hast, Hetze und Raffsucht ersetzt, folglich bleibt die innerliche Ausgeglichenheit auf der Strecke.

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"(...), warum "halsen" sich die Frauen (und Männer) eigentlich so oft diese enorme Verantwortung auf?"
"Ein Kind haben, das ist keine geringe Sache. Erst durch ein Kind ist der Mensch unrettbar in die Welt verflochten, in die gnadenlose Kette der Verursachungen und Folgen. Man ist haftbar. Man gibt nicht nur das Leben weiter, sondern den Tod, die Lüge, den Schmerz, die Schuld."

Aus "Eine blaßblaue Frauenschrift" von Franz Werfel (Fischer; S.65)

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Geld, Feten, Kohlenstoff, Zufriedenheit - alles austauschbar.

Glück.

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"Glück"
Durch Endorphine?
Der Dalai Lama soll helfen können.

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Glück ist Freiheit von Unglück.

http://www.lichtblicke.de/die_faelle/

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Glück ist Freiheit von Unglück.
Stimmt!

Glück gehabt, den Nachbarn hat`s getroffen.

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Mein Opa hat es immer das St. Florians Prinzip genannt.

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Zitat: Dalai Lama

Lebe ein gutes ehrbares Leben - wenn Du älter wirst und zurückdenkst, wirst Du es ein zweites Mal genießen können.
Zitat Ende:

St. Florians Prinzip:
Verschon' mein Haus, zünd andere an.

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@Dalai Lama
Ein gutes und ehrbares Leben zu führen ist so unglaublich schwer. Weil es so einsam macht.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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