nucleus-magazin

Freitag, 9. März 2012

Der kalendarisch verfügte "Tag der Frau" ist eine gute Gelegenheit, das Augenmerk auf Männer zu richten.

Männer waren, abgesehen von den Räumlichkeiten, mein erster Eindruck von diesem Planeten.

Der Arzt holte mich und drückte mich meinem Vater in die Hand. Mit schwarzem Haarschopf lag ich in seinem Arm, das erzählte er, es klang liebevoll.

Wann meine Mutter mich das erste Mal gesehen hat, weiß ich übrigens nicht. Sie hat nie darüber gesprochen. Nur, dass sie mich nicht stillen wollte, weil sie das unästhetisch fand, das erwähnte sie des öfteren.

Mein Vater war dann auch derjenige, der mit mir spielte, durch die Wohnung tollte und kuschelte, wenn er abends nach Hause kam.
Meine Mutter konnte damit nichts anfangen. Deswegen brach sie immer unser Spiel ab, auch weil es sie störte, dass wir uns selbstvergessen in solche Dinge vertiefen konnten.

Irgendwann entschied sich mein Vater aber, dem ewigen Stress aus dem Weg zu gehen und ließ mich links liegen, sobald meine Mutter auf der Bildfläche erschien.
Ich fühlte mich verraten, ergriff aber trotzdem innerlich Partei für ihn und für Männer an sich.

Jungs wurden meine Kumpels, Freunde und Vertraute.
Und auf Partys stand ich nie bei den Mädchen.
Wozu auch? Schminken und Klamotten interessierten mich nicht, shoppen sowieso nicht. Und über Jungs lästern und lamentieren ging erst recht nicht.
Ich hatte auch keinen Grund dazu. Niemand betrog mich oder verhielt sich absichtlich ätzend.

Manchmal verwischten sich Trennlinien zwischen Kumpel und Freund, aber diese Bekanntschaften hielten lange oder bis heute. Männer waren oft eine verlässliche Größe, waren auch immer irgendwie "Zuhause", Vorbild.

Sie machten mich mit Jazz und Kulturevents bekannt, brachten mir das Kochen und Haushaltführen bei, erzählten von ihren Lieblingsautoren und Dichtern,
verreisten mit mir an interessante Orte, unterstützten mich - liebten mich so und anders ;-)

Danke!

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Gender-Dokus heute Abend in 3Sat:

22:25 Uhr; Vom Leben dazwischen - Das 3. Geschlecht von Rio

23:30 Uhr; Erik(A) - der Mann, der Weltmeisterin wurde

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Danke! Immer so spät......

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