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Pinchas Lapide:

"Kann man diejenigen lieben, die uns hassen und uns Böses antun?

Ist das nicht eine Illusion?

Die Antwort auf diese berechtigten Fragen, die erst bei der Rückübersetzung ins Hebräische hervortritt, lautet klipp und klar:

Hier wird weder Sympathie noch Sentimentalismus gefordert, und schon gar nicht eine Selbstverleugnung, denn weder Gefühle noch das Martyrium können befohlen werden. Wohl aber das Tun, eine der häufigsten Vokabeln im jesuanischen Sprachschatz.
Und in der Tat steht im Gebot der Nächstenliebe … nicht ‚liebe deinen Nächsten‘ im Akkusativ, sondern im Dativus ethicus … der kaum auf Deutsch übersetzt werden, nur hinkend umschrieben werden kann: etwa wie … „tu ihm Liebe an“."

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Feindesliebe

http://de.wikipedia.org/wiki/Pinchas_Lapide

Liebe antun. Wieder eine ganz neue Lesart.

Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal Einigkeit über diesen Satz. Vielleicht aber auch nicht. Bis dahin darf, kann, soll, muss man ihn selbst auslegen.

Oder Hebräisch lesen und denken lernen.