nucleus-magazin

Donnerstag, 1. März 2012

Heute ist Donnerstag, der 1. März 2012.
Auf dem zum immerwährenden Kalender umfunktionierten Urbanausenkalender blicken mir Die Sieben Schwaben, interpretiert von Jürgen Kramer entgegen.
In der Bannermitte ein beängstigendes Bild:
Vor dem Hintergrund der evangelischen Altstadtkirche der Stadt Gelsenkirchen findet ein ungleicher "Kampf" statt. Ein Mensch liegt bereits am Boden, während zwei andere ihm nach dem Leben trachten.
Der eine hält den am Boden Liegenden, damit der andere mit dem Dolch zustechen kann. Ein Stück hinter dem Dolchführer wartet bereits der Tod als Figur ohne Gesicht und eine Figur in Blau hinter dem Mordgehilfen.

Wen wird der Tod ereilen?

Denjenigen, der sich ausgeliefert am Boden windet oder seine Peiniger und Mörder?
und - was für ein Tod wird es sein - ein physischer oder ein seelischer?

Kurz bevor ich aufwachte, hatte ich heute folgenden Traum -
eine Frau, vielleicht Mitte vierzig, Chefin eines Reiterhofes, stellt sich im Internet mit ihrem Betrieb vor. Sie hat ganz kurze dunkle Haare und wirkt überzeugend und kompetent.
Plötzlich kommt die Nachricht von ihrem Tod.
Auf ihrem Hof, den man nun sehen kann, erscheint jetzt eine andere Frau, mit ebenfalls sehr kurzen, aber wasserstoffblonden Haaren. Sie wirkt leicht unsympathisch mit ihren groben Gesichtszügen.
Ebenfalls auf dem Hof befindet sich ein großer, runder mannshoher Behälter mit einem Kran an der Seite.
Die blonde Frau hält die nackte Leiche der Verstorbenen hoch und hängt sie an den Kran. Langsam lässt sie den gekrümmten und blau gefleckten Körper in das heiße Wasser gleiten.
Nach einiger Zeit zieht sie sie wieder heraus.
Der Körper ist plötzlich gerade, fast aufrecht stehend, mit erhobenem Kopf schwebt sie über dem Hofboden.
Sie wird vom Haken genommen und auf den Boden gelegt.
Der nackte Körper, gerade und nun wieder makellos, strahlt Ruhe aus. Ich schaue ihn mir noch ein wenig an und wache auf.

Zunächst fand ich den Traum schockierend. Das ganze Szenario schien mir geradezu apokalyptisch und ich fragte mich, ob die Frau gekocht worden ist.
Nachdem jetzt ein halber Tag vergangen ist, sehe ich den Traum anders, er ist geradezu tröstlich.

Die Frau hat den Tod überlebt.

Geschunden und in agonischer, schmerzgekrümmter Haltung wird sie in eine andere Konsistenz getaucht.

Als sie wieder erscheint, wirkt sie wie neu erschaffen.
Sie ist natürlich physisch immer noch tot, aber sie ist von allem gereinigt, was ihr Schmerz und den Tod und dem Betrachter Bestürzung und Panik bereitete.
Ihr Tod ist nun nicht mehr relevant, denn ein neuer Zustand ist eingetreten - ein vergeistigter. Und sie ist Botschaftsträgerin.

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