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Donnerstag, 1. März 2012
veicolare, topic: Deutschlandleben, 01:21h, Klicks: 451
Noch ein Traum vom letzten Sommer:
pito und ich sind in einem ICE unterwegs. Plötzlich sehe ich, dass eine Tasche Feuer gefangen hat. Beim Blick in die hinteren Waggons sieht man nur noch weiße Rauchschwaden. Wir werden aufgefordert, auszusteigen, ohne zu wissen, wo. Es stellt sich heraus, dass es irgendein Berliner Vorortbahnhof ist. Auf dem Bahnsteig entdecken wir einen Jungen von vielleicht vier Jahren, der alleine zu sein scheint und keine Schuhe trägt. Da niemand "offizielles" auf dem Bahnsteig ist, nehmen wir ihn erstmal mit. Er hat ein witziges Spieltier in einem Karton dabei, das solvente ältere Herren neckt und nass spritzt. Wir gehen zum nächsten Schuhgeschäft, das leider auch das teuerste ist. Trotz kleiner Reisekasse kaufen wir ihm die einzig passenden Schuhe, 120,- €, oje. Ein Stück weiter gibt es eine Open Air Veranstaltung mit Film auf einem Stück des Mauerstreifens. Wir überlegen uns, dass der Junge noch bleiben kann, bevor wir ihn "abliefern". Nach dem Film schaue ich mir die Menschen genauer an und mir fällt auf, dass sie alle sehr unterschiedlich und interessant aussehen,- aber materiell nicht gerade gut bestückt. In einiger Entfernung kann man im ehemaligen Ostberliner Teil das Haus der Kultur sehen. Ein sozialistischer Prachtbau mit Emblem, Hammer und Sichel. Statt Kulturveranstaltung sehe ich im Erdgeschoss eine unauffällige Tür mit der Aufschrift "Übernachtungmöglichkeit für Kinder ab 21.30". Und wie zu einer Veranstaltung strömen dort die Kinder hin, die kein Zuhause haben. Mir kommen vor Wut die Tränen, dass es in diesem Land so weit gekommen ist. Wir sprechen mit unserem Findelkind dort vor. Ich wage nur einen kurzen Blick in den spartanisch eingerichteten, schon halbdunklen Schlafsaal, in dem sich die Kinder und einige Erzieher befinden. Die Mehrheit der Erzieher sitzt in einem Vorraum an Tischen. Nachdem der Junge aufgenommen wurde, dürfen wir auch noch kurz bleiben, zusammen mit den irgendwie lässig, desinteressiert wirkenden Erziehern sitzen wir am Tisch und verspeisen unseren Proviant. Wir spülen unseren Kram an Abwaschbergen vorbei und verschwinden dann wieder. cut, 07.07.2011 http://www.planetopia.de/magazin/news-details/datum/2011/06/27/bueffeln-als-chance-hilfe-fuer-strassenkinder-in-deutschland.html Ich unterrichte auch Kinder, die man schon als wohlstandsverwahrlost bezeichnen kann. Das ist sehr hart, auch für mich, wenn sich wie gestern das Kind meinen Arm "krallt", ihn an sich presst und sagt: "Bitte gehe nicht!" Vielleicht schaffe ich es ja im Laufe der Zeit, die Eltern zu erreichen, zu sensibilisieren. Ich wünsche es den Kindern, ihren Eltern und mir.
veicolare,
Donnerstag, 8. März 2012, 00:47
wohlstandskälte erwärmen
Heute bekam ich endlich wieder einen Elternteil zu Gesicht. Ich deutete an, dass das Kind mal ein wenig Nähe bräuchte. Das Kind wurde auf den Arm gehoben und die Angestellte bemerkte, das dies im Bild festgehalten werden müsse, so ein Bild hätte es noch nicht gegeben.
;-) http://www.youtube.com/watch?v=0Ocedn3ram0 ... commentlink ... comment |
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