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Heute Nacht habe ich geträumt, dass ein langjähriger Freund von mir von einem Unbekannten mehrmals heftig mit dem Gesicht gegen eine Scheibe geschlagen wurde.
Von einem Fenster aus konnte ich die Szene beobachten, aber es geschah so unvermittelt, dass ich nicht eingreifen konnte. Mein Freund schwankte anschließend bedrohlich nah an der Bordsteinkante.
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Dieser Freund war Anfang der 70er an der Kunstakademie bei Beuys immatrikuliert. Manchmal erzählte er mir, wie er Beuys erlebt hatte, auf dem Campus, in dessen Wohnung.
Er schenkte mir die Beuys - Biographie von Heiner Stachelhaus und oft diskutierten wir über die Inhalte. Als ich dann Jürgen Kramer kennenlernte, erzählte er mir, wie er Jürgen in den 80ern erlebt hatte.
Nach dessen Tod schenkte ich meinem Freund den letzten Katalog und wieder sprachen wir über die Wirkung und das Weiterdenken und Weiterhandeln der Beuysschen Ideen.

Jetzt haben wir uns schon länger nicht gesprochen und der Traum von heute Nacht macht mir Angst und erinnert mich daran -

Letztes Jahr im Sommer träumte ich folgenden Traum:

Meine Tochter und ich saßen in einem Raum. Es war ein Altbau mit hohen Wänden und Stuckverzierung.
Plötzlich trat aus der Decke Blut aus, das langsam die Wand hinunter floß.
Über uns wohnte Jürgen Kramer und ich war gerade dabei nach oben zu rennen, als sich das Blut plötzlich in Farbe verwandelte. In goldene und blaue Farbstreifen.
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Plötzlich ein riesiger barocker Saal mit sehr vielen Menschen darin. Ich bin im Aufbruch zur Arbeit, plötzlich betritt Jürgen Kramer den Saal. Alle unterbrechen ihre Gespräche, schauen auf. Er sieht aus, als habe er unendlich viele Tränen geweint, in rotes Blut verwandelt, zu Farbe geworden.
Alle sind froh, dass er wieder da ist und sie sagen, jetzt wo er alles Schwere ausgeweint hat, wird es ihm endlich gutgehen.
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Ein paar Tage lang trug ich diesen Traum mit mir herum. Dann schrieb ich ihm den Traum.
Er antwortete, dass er er ihn beindruckend und beunruhigend fand.