nucleus-magazin

Samstag, 25. Februar 2012

There is this big cake of happiness, divided into different parts. For some there seem to be tons and heeps of it, for others mere sorrow and tears. And another group shares good and hard times.

Im Jahr 2005 war ich zusammen mit meinem Kind zur Kur.

Dort lernte ich eine Mutter von zwei jüngeren Kindern kennen. Das eine hatte verkrüppelte Hände, das andere einen schweren Herzfehler. Kurz vor der Kur wurde ihrem Mann die Diagnose Leukämie gestellt.

Ich habe noch oft an sie gedacht - ob ihr Mann und Kind noch leben, wie es ihr geht. Wie sie dieses Leben aushält.

Dagegen geht es mir noch gut, befand ich.

In der Rückschau eine Fehleinschätzung.
Mir ging es nicht gut. Schon damals nicht mehr, ein halbes Jahr später ereilte mich dann die Erkrankung, die mich seitdem begleitet. Die Krankheit ist eine Behinderung im Wortsinne. Wenn ich nach draußen gehe, dann nur noch in Begleitung - hier zuhause tun es Regale und Türrahmen - draußen bin ich jahrelang dicht neben Schaufensterscheiben entlang gegangen, neben Dingen, an denen ich mich - notfalls - festhalten, anlehnen oder darauf zulaufen konnte. Es war nicht mehr schön und so bin ich dann irgendwann nicht mehr "zum Vergnügen" alleine nach draußen gegangen.

In jenem Forum sprach ich dann zum ersten Mal davon, dass ich nicht kommen könnte, wenn der Zugang über Treppen erfolgen würde. Man zeigte Verständnis und bot mir Hilfe an! Eine Erfahrung, die ich vorher nie gemacht hatte. Seit der Erkrankung wurde ich von Eltern und Bekannten nur noch belächelt, ich solle mich nicht so anstellen, Hilfe gab es keine. So kam ich dann zu diesem Forum, auf dem Kopf stehend, weil ich mich auch noch als viel zu dick empfand, richtig herum betrachtet zu werden. Ich hatte nur noch Komplexe.

Als ich dann nach einigen Monaten gefragt wurde, ob ich die Redaktionsleitung eines im Entstehen begriffenen Buches übernehmen wolle, war es wie ein Wunder.
Ich durfte wieder teilnehmen, am Leben, mit anderen Menschen. Es gab Menschen, die mich die Treppen zum ersten Stock hinauf und hinunter begleiteten - es ging!

Im Wortsinne. Und es entstanden Kontakte und Freundschaften und ich durfte das erleben.

Nun sind die Dinge wieder auseinander geraten, so ist das wohl und es passiert sicher auch nicht nur mir.

In den letzten Monaten habe ich damit angefangen, bewusster auf meine Bedürfnisse zu achten und ich habe festgestellt, sie sind nicht so anspruchsvoll, dass ich sie grundsätzlich nicht befriedigen könnte, aber sie sind für mich nicht so leicht zu erreichen, da ich gehandicappt bin.

Ich bin wieder an einem Punkt, an dem ich über den Wert meines Lebens für mich nachdenke.
Und ich stelle wieder fest, ich finde diese Welt lebenswert, weil ich so "simple" Dinge wie Wolken und Vogelgezwitscher mag, wie grünes Gras und strahlende Augen.

Aber ich bin mir auch manches mal zu schwer, weil ich nicht immer das Gefühl habe, mich gut tragen zu können. Zuneigung zu mir selber zu entwickeln, ist so ein Ziel, das sicher mit einem besseren Selbstgefühl zusammenhängen wird.

Ein Mehr an diesem und jenem ist angepeilt, aber ob es gelingt - sicher auch eine Frage des Glücks beim Pursuit of Happiness.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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