nucleus-magazin

Viel Zeit zum Plaudern gibt es naturgemäß nicht bei der Nach- oder Hausaufgabenhilfe.
Um so schneller und kürzer schießen Bemerkungen so zwischendurch aus dem Mund der Schüler - Bemerkungen über ihre Lehrer und deren Art des Umgangs mit ihren Schülern und der Lernstoffvermittlung.
Manchmal kommen Missstände aber auch so ans Tageslicht.-

Ein Grundschulkind, (3. Klasse), bekommt folgende Hausaufgabe:

273 + 583 = ?

Das Kind beginnt zu rechnen:

2 + 5 = 7
7 + 8 = 15

und bricht ab.

"Mmm", sagt es, "das sind wieder die Aufgaben, die am Ende falsch sein werden." (!)

Ich frage nach, wer diese Art zu rechnen beigebracht hat. "Das war die vorherige Nachhilfekraft - damit ich wenigstens ein paar Aufgaben richtig habe".

Bei 224 + 224 = 448 hat das Kind tatsächlich eine Chance .......

Ich frage weiter: "Lernt Ihr das nicht in der Schule?", "ja, schon, aber ich kann nur bis 100 zählen."

Da ist ein Kind in der 3. Klasse und kann in Mathematik außer Kopfrechnen von 1 - 20 nichts. Und es scheint niemanden zu stören, wird aber im Zeugnis lapidar mit mangelhaft bemerkt, na immerhin !!! - evil -

Meine Arbeit, die ich freiberuflich ausübe, um Schülern u.a. den Anschluss oder einen Abschluss zu ermöglichen, also eher eine begleitende Hilfe sein soll, wird plötzlich zum Rettungsanker gegen das Ertrinken im gut dotierten Schulsystem.

http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Lehrer-Lehrerin-Grundschulen-Primarstufe.html

P.S.:
Ich konnte dem Kind, das im übrigen sehr aufgeweckt und lernbereit ist, eine Rechenmethode mit garantiert richtigen Ergebnissen an die Hand geben.
Im Fach Deutsch hat es übrigens ähnliche Schwierigkeiten, der Wissenstand geht nicht über den eines Erstklässlers hinaus, auch hier kein strukturiertes Wissen vorhanden.

Manchmal frage ich mich, ob man gegen Lehrer auch Stranfanzeige wegen Vernachlässigung ihrer ureigensten Aufgaben stellen könnte.