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Dienstag, 31. Januar 2012
veicolare, topic: Terra Animae, 01:20h, Klicks: 452
..ist bar jeder Disneyromantik.
Existentielle Katzenfights um Fisch oder um den letzten Knochen - in Osteuropa geht es für Hund und Katze um das eigene Überleben nicht nur in der Futterverteilungshierarchie. Osteuropa kenne ich höchstens von der Durchreise. Ein wenig Polen vielleicht noch, wenn man die unzähligen Zugfahrten und einen Tag Warschau miteinrechnet und ein wenig Swinemünde. Jedenfalls nicht annähernd ausreichend, um sich ein Urteil bilden zu können. Russland und seine (streunende) Tierwelt lernte ich hingegen schon deutlich ausführlicher kennen. Ich wähnte mich in Amerika, als ich Anfang der 90er Jahre auf jedem Müllbehälter hinter den Häusern mindestens drei Katzen sitzen sah. Alle irgendwie gezeichnet, manche verblichene Schönheiten. Ich hatte nicht gewusst, dass "unsere" Haustiere in Russland auf der Straße leben. Das Katzengeschrei in den Nächten wurde ein Begleiter jeden Sommers, streunende Hunde waren damals aber noch höchst selten. Irgendwie hatten die Russen keine Hunde. Und wenn, dann nur die Menschen in den Dörfern. Hunde galten als Symbol westlicher Dekadenz. Nichts für den Sowjetbürger. Außerdem war die Ernährung und der Raummangel ein Problem. Ein Jahr lang habe ich mit Argus, einer Huskymischung, Gelegenheit gehabt, ein russisches Hundeleben zu studieren: Der Hund bekam pro Tag einen ca. 3 l Topf Graupensuppe mit Möhren, Reis und Kartoffeln und ein wenig Fleisch. Dazu Wasser. Schlafen musste er auf dem Balkon, auch bei -40°C. Dreimal am Tag wurde mit ihm eine Runde um den Block gedreht oder er musste als Wachhund mit auf die Datscha, dort gab es dann ein oder zwei Tage nichts für ihn zu essen außer Brot, denn es gab ja keine Kochgelegenheit. Auch bei den Katzen war man nicht zimperlich,- Reisbrei mit Milch!, manchmal Fischreste, Haferflockensuppe- und wenn eine starb, dann holte man sich die nächste, es gab ja genug und kostenlos. Meinen Kater habe ich aus einem Christlichen Zentrum mit vielen ausländischen Besuchern, vielleicht ging es seiner Mutter dort etwas besser - jedenfalls wurden die Kätzchen dort auch einfach in fremde Hände ohne Prüfung verschenkt. Russland ist schon mit einem Bein in Asien.....ja und da liegt wahrscheinlich der Hund begraben, - hier ist diese Redensart mal passend.- Ein Hund, Tiere überhaupt, haben dort nicht den Stellenwert, den sie hier und in einigen anderen westlichen Ländern einnehmen. Menschen sind dort schon deutlich weniger wert, reflektiert man über den Umgang dort untereinander. Bis zur Empathie mit den Tieren ist es also noch ein weiter Weg....... http://www.hundehilfe-ukraine.de/ Und wie siehts bei den Menschen aus: http://www.amnesty.de/journal/2012/februar/uebergang-ins-nirgendwo?destination=startseite ... permalink |
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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50 status
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