nucleus-magazin

Dienstag, 3. Januar 2012

..oder wie Deutschlands Kinder und Jugendliche ihre Lebenszeit in der Schule verschwenden.

Das Kleingedruckte vorweg:
"Dies ist kein Plädoyer für`s Schuleschwänzen und auch die engagierte Schule, der engagierte Lehrkörper sollte sich nicht angesprochen fühlen."

Abseits von PISA und OECD - Studien mag man einmal den Umsatz der Nachhilfeschulen und anderer privater Anbieter studieren, um einen boomenden Wirtschaftszweig vorzufinden.
Eltern investieren fremd, rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, wenn sie sicher gehen wollen, dass ihr Kind gut ausgestattet, seinen schulischen und damit letztendlich auch beruflichen Lebensweg gehen kann.

Übrig blieben bisher die Kinder finanzschwacher Eltern, Kinder, die eventuell im Auffangbecken caritativer und städtischer Sondereinrichtungen landeten und so noch einmal eine Chance auf Bildung erhielten. In Zeiten von BuT - dem Bildungs- und Teilhabepaket, das allen Minderjährigen theoretisch die Chance eines Zugangs zu Nachhilfe und qualitativ hochwertiger Freizeitbeschäftigung gewähren soll, wird es vielleicht die ein oder andere Verschiebung zum Positiven geben, was aber sich wiederum vor allem positiv für die Anbieter solcher Angebote auswirken wird.
Denn die Schule bleibt wieder weitestgehend aus der Pflicht.

Wer sind denn die Aktiven im sogenannten Offenen Ganztag?

Fremde Kräfte, die meist auf Honorarbasis für kirchliche und andere Träger tätig sind und die die Kinder an den Schulen bei ihren Hausaufgaben begleiten oder AGs anbieten. Die Schule stellt die Räumlichkeiten - zumindest-.

Was leistet Schule dann eigentlich heutzutage noch?

Der Lehrplan wird mehr oder weniger durchgezogen. Dem gilt mit Sicherheit das Hauptinteresse unter idealen Lehrbedingungen. Die finden sich immer seltener an Schulen, die Gründe dafür sind vielfältig, Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Schule und "Ethik der Lehre" sind sicher einige der Hauptursachen und so mancher Lehrer froh, wenn die Schulglocke zu Feierabend, Ferien oder Ruhestand läutet.

Offensichtlich werden weder die schwachen Schüler in der Schule genügend gefördert, noch können die Leistungsstarken damit rechnen, dass ihrem Wissensdurst entsprechend Material bereitgestellt wird. Wenn also weder der schwache noch der starke Schüler gefördert wird und der durchschnittliche Schüler durchschnittlich durchs Schulnetz schlüpfen kann und alles, aber auch wirklich alles andere privaten und andern Anbietern überlassen wird, die die Aufgaben derjenigen übernehmen, die gutbezahlt aber völlig unzureichend qualifiziert ihre Schüler tagtäglich zu bloßer Zeitverschwendung ganz offiziell per Gesetz zwingen können, müsste es doch längst Daueraufschreie geben, Unterrichtsboykott, nicht abreißende Proteste der Eltern, die nicht nur mit ihren Steuergeldern unfähige und unwillige Schulen finanzieren, sondern zusätzlich noch der Nachhilfebranche satte Gewinne bringen.

Aber nein, soweit sind wir hier (noch) nicht, werden wir vielleicht niemals sein. Vielleicht sollte ich es mir nicht wünschen, denn das Versagen des Schulsystems liefert mir Schüler und damit mein täglich Brot als Nachhilfelehrerin.

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Letzte Aktualisierung: 2014.07.26, 12:50
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